Weltcup vor Heimpublikum

Ein Welt Cup vor all den Leuten zu haben die man kennt und die mit einem mitfiebern ist etwas ganz Besonderes. Die Familie, Freunde und vor allem die Fans, alle waren da und machten Lärm und schrien. Die Stimmung war absolut der Hammer, wie fast jedes Jahr in der Lenzerheide.

Das Rennen hatte ich am Sonntagnachmittag direkt nach der Elite um 15:45. relativ spät für die U23 Kategorie. Normalerweise starten wir um 10:15 vor den beiden Elite Kategorien. Mir kam das aber ehrlich gesagt ein bisschen entgegen. Am Freitag Nahmittag fühlte ich mich nicht wirklich gut, aber ich dachte mir auch nichts besonderes dabei und war dann trotzdem noch beim Short Track Rennen von Alessandra in der Techzone am Aushelfen. Am Samstagmorgen beim Frühstücken wurde mir dann plötzlich schwarz vor Augen und ich kippte fast vom Stuhl. Mir ging es dann den ganzen Tag so und ich habe praktisch den ganzen Tag im Hotelzimmer im Bett verbracht und geschlafen. Meine Rennvorbereitung war also definitiv nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Der Welt Cup in der Lenzerheide war ein sehr grosses Ziel von mir und da wollte ich auf jeden Fall in Top-Form sein. Glücklicherweise ging es mir dann am Sonntag immer besser und ich fühlte mich langsam bereit um ein Rennen zu fahren.

Meine Startposition war in der vierten Reihe genau in der Mitte. Ich starte nicht gerne von der Mitte aus, da ich mich dort eingeklemmt fühle. Ich musste es einfach akzeptieren, denn ich hatte ja sowieso keine Wahl. Mein Start verlief glücklicherweise sehr gut und ich konnte mich direkt zu den Top 15 hervor kämpfen. Dann ging es auch schon in die erste Abfahrt und ich stürzte und flog über den Lenker hinaus. Ich rappelte mich auf und fuhr sofort weiter. Leider verlor ich sehr viele Plätze und fuhr auf Position 60 auf die zweite Runde. Ich konnte mich dann auch wieder fangen und konnte mit meinen Überholmanövern starten. Als ich dann ca. in den Top 35 war, habe ich dummerweise einen kleinen Fahrfehler gemacht und holte mir einen Platten am Hinterrad. Ich musste in die Techzone für einen Radwechsel, verlor wieder Plätze und musste dann wieder aufholen und überholen. Aber da alle «guten» Dinge drei sind, kam noch einen weiteren Defekt dazu. Es war mit Sicherheit nicht das Heim Welt Cup Rennen, dass ich mir gewünscht und vorgestellt habe. Nach dem Rennen war ich sehr enttäuscht und wusste nicht mehr wie weiter. Ich war und bin sehr froh, dass ich wichtige Leute um mich herum habe, die in schlechten sowie in guten Zeiten sich um mich kümmern.

Danach blieb ich noch einige Tage in der Lenzerheide, um mich perfekt für den nächsten Welt Cup in Andorra vorzubereiten.